3-MCPD & Co: Eine Bilanz nach acht Jahren Forschung
20.-21. April 2015, Hotel Aquino, Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,
am 11. Dezember 2007 veröffentlichte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine erste Stellungnahme zum Fund von 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD)-Fettsäureestern in Säuglingsanfangs- und folgenahrung. Während freies 3-MCPD seit langem als Kontaminate in verschiedenen Lebensmitteln bekannt war, war die Meldung der Ester neu. Es gab weder eine toxikologische Bewertung noch eine valide Analytik für die Ester. Neben 3-MCPD-Estern wurden später dann auch 2-MCPD- und Glycidylfettsäureester in Ölen, Fetten und fetthaltigen Lebensmitteln gefunden, wobei vor allem Produkte aus Palmöl hohe Gehalte der Ester aufweisen.

In der Stellungnahme hatte das BfR Handlungsbedarf zur Reduzierung des Gehaltes an 3-MCPD-Estern in Speisefetten und fetthaltigen Lebensmitteln definiert, da es von einer Spaltung der Ester im Körper zu freiem 3-MCPD ausging. Diese Annahme hat sich inzwischen weitestgehend bestätigt, so dass die Einstufung der freien Verbindungen als möglicherweise (3-MCPD) und wahrscheinlich (Glycidol) karzinogen große Anstrengungen zur Minimierung der Ester in Lebensmitteln rechtfertigt.

Die Stellungnahme des BfR war das Startsignal für umfangreiche Forschungsarbeiten, sowohl national als auch international, mit den Zielen eine robuste und validierte Analytik verfügbar zu machen, die Basis für die toxikologische Bewertung zu verbessern, den Bildungsweg der Ester aufzuklären und Wege zur Minimierung der Ester in Ölen und Fetten aufzuzeigen.

Acht Jahre später sind wir diesen Zielen ein deutliches Stück näher gekommen, aber es gibt in den verschiedenen Bereichen auch noch einiges zu tun. Hinzu kommt, dass zu Anfang der Fokus der Arbeiten fast ausschließlich auf dem Raffinationsprozess von Fetten und Ölen lag, wohingegen inzwischen auch die industrielle und häusliche Lebensmittelzubereitung und -verarbeitung als mögliche Quelle für die Bildung der Ester betrachtet wird.

Das Ziel des Symposiums ist es, die Teilnehmer umfassend über den Stand des Wissens bezüglich 2- und 3-MCPD-Ester sowie Glycidylester zu informieren. Dabei wird die gesamte Bandbreite der relevanten Aspekte von den Möglichkeiten der Analytik, über die toxikologische Bewertung der Ester bis hin zum Bildungsmechanismus, den Möglichkeiten der Minimierung und der Bildung während der Lebensmittelverarbeitung und -zubereitung von ausgewiesenen Experten präsentiert und diskutiert. Durch das Symposium erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit innerhalb von eineinhalb Tagen das gesamte Wissen zu 2- und 3-MCPD-Estern sowie Glycidylestern verständlich aufbereitet zu erfahren.

Das Symposium richtet sich an Mitarbeiter in der Öl verarbeitenden, aber auch der weiterverarbeitenden Industrie, im Handel, in öffentlichen und privaten Laboratorien oder in Verbraucherschutzeinrichtungen, an Entscheidungsträger in Behörden, an Ernährungsberater sowie an Journalisten. Kenntnisse zu 2- und 3-MCPD-Estern und Glycidylestern sind für die Bewertung und Interpretation von Ergebnissen notwendig und umfassendes Wissen hilfreich, um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können. Dies betrifft alle Bereiche, die mit dem Thema in Kontakt kommen gleichermaßen.

Wir würden uns daher freuen, Sie in Berlin zu dem Symposium "3-MCPD-, 2-MCPD - und Glycidyl-Fettsäureester - Eine Bilanz nach acht Jahren Forschung" begrüßen zu können.

Bertrand Matthäus
DGF Fachgruppe "Analytik, Qualität und Produktsicherheit

Gerhard Brankatschk
OVID

Programm

[20.11.2014]

Montag, 20. April 2015



13:00-13:15<<<<>Begrüßung und Organisatorisches
13:15-13:45Herstellung von nativen und raffinierten Speiseölen
Frank Pudel, PPM, Magdeburg
13:45-14:15Acht Jahre nach den ersten Messungen - Haben wir jetzt valide Methoden?
Jan Kuhlmann, SGS, Hamburg
14:15-14:45Analytik von 3-MCPD, 2-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern in einer fettreichen Matrix
Bernd Brinkmann, Walter Rau AG, Neuss
14:45-15:15Kaffeepause
15:15-15:45Aktuelle Aspekte zur Toxikologie und Risikobewertung von 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester
Alfonso Lampen, Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin
15:45-16:00Verleihung des Forschungspreises der DGF zu 3-MCPD-Fettsäureestern
16:00-16:30Was wissen wir heute vom Bildungsmechanismus von 3-MCPD und Glycidylfettsäureestern?
Anja Rahn, ETH Zürich
16:30-17:00Minimierung von 3-MCPD- und Glycidylfettsäureestern im Rahmen des Ölgewinnungsprozesses
Bertrand Matthäus, MRI, Detmold
17:00-17:30Kaffeepause
17:30-18:00Palmöl Raffination - Von den Prozessparametern zur Minimierung von 3-MCPD Fettsäureestern
Klaus Schurz, Clariant, Moosburg
19:30ges. Beisammensein mit Abendessen, separate Anmeldung (50 Euro inkl. Getränke) notwendig*


* Das Abendessen findet statt im Restaurant&Eventlocation Two Buddhas, Julie Wolfthorn Straße 1, 10115 Berlin, Tel: 030/ 280 46 101
Die Distanz zum Tagungszentrum ist fußläufig 1000 Meter.

Dienstag, 21. April 2015



09:00-09:30<<<<>3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester - Maßnahmen zum Risikomanagement
Annette Rexroth, BMEL, Bonn
09:30-09:453-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester aus der Sicht der Lebensmittelüberwachung, Rüdiger Weisshaar, chem. und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart
09:45-10:00Toolbox zur Reduzierung von 3-MCPD und Glycidyl-Fettsäureestern in Lebensmitteln
Birgit Christall, BLL, Berlin
10:00-10:30Kaffeepause
10:30-11:00Möglichkeiten der 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester Minimierung in der Ölraffination
Falk Brüse, Cargill, Rotterdam
11:00-11:30Minimierung von 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern in Lebensmittelmatrices
Nils Hinrichsen, ADM, Hamburg
11:30-12:00Erfolge bei der Minimierung von 3-MCPD und Glycidyl-Fettsäureestern bei Säuglingsnahrung
Norbert Pahne, Diätverband, Bonn
12:00-13:00Gemeinsames Mittagessen
13:00-13:30Bildung von 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern während der haushaltsmäßigen Zubereitung von Lebensmitteln
Jan Kuhlmann, SGS, Hamburg
13:30-14:003-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester in Fischölen und Fischereiprodukten
Horst Karl, MRI, Hamburg
14:00-14:30Bildung von 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern während der Herstellung von Lebensmitteln
Bertrand Matthäus, MRI, Detmold
14:30-15:00Zusammenfassung und Ausblick

Veranstaltungsort

[30.10.2014]

Hotel Aquino Die Tagung findet statt im
Hotel Aquino Tagungszentrum
Hannoversche Sr. 5b
10115 Berlin-Mitte

Telefon: 030/ 284 860
Telefax: 030/ 284 8610
E-Mail: info@hotel-aquino.de

Anfahrt

Das Hotel Aquino - Tagungszentrum erreichen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
-> dem Bus 142 - Haltestelle Philippstraße, -> U-Bahn U6 - Haltestelle Oranienburger Tor, -> der Straßenbahn M1, M6 und M12 - Haltestelle Oranienburger Tor, -> mit der S-Bahn bis Bahnhof Friedrichstraße, Weiterfahrt mit der U-Bahn U6, Richtung Alt-Tegel

Eine detaillierte Beschreibung/Karte finden Sie hier.

Unterkunft

[22.08.2014]

Ein Zimmerkontingent steht bis zum 20. März 2015 bereit:
Einzelzimmer zum Preis von 92 Euro pro Zimmer und Nacht (inkl Frühstück), Doppelzimmer kosten 122 Euro inkl. Frühstück

Bitte berufen Sie sich bei der Buchung auf das Abrufkontingent "DGF".

Anmeldung

[11.11.2014]

Teilnahmegebühren

[30.10.2014]

Status

bis 7. April 2015 nach 7. April 2015
Mitglieder*

175 Euro 200 Euro
Nichtmitglieder

195 Euro 220 Euro
öffentlicher Dienst

150 Euro 175 Euro
Studenten

50 Euro 75 Euro
*persönliche Mitglieder sowie Mitarbeiter von Firmenmitgliedern der DGF und OVID

Im Preis enthalten sind Kaffeepausen und ein Mittagessen. Nach Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung und eine Rechnung.

Bitte zahlen Sie den Rechnungsbetrag auf folgendes Konto:

Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft e.V.
Konto 240 1230 00
Deutsche Bank AG, Frankfurt/ Main
BLZ 500 700 24

IBAN DE05 500 700 240 240 1230 00
SWIFT/ BIC DEUT DE DBFRA

Absagen

[22.07.2014]

Bei Stornierung der Anmeldung bis zum 20. März 2015 werden 30 Euro für die Bearbeitung berechnet. Bei Rücknahme der Anmeldung zu einem späteren Zeitpunkt oder Nichtteilnahme wird der komplette Rechnungsbetrag fällig.

Ersatzteilnehmer können jederzeit ohne weitere Kosten benannt werden.

Sollte die Veranstaltung vom Veranstalter - aus welchen Gründen auch immer - abgesagt werden müssen, werden bereits gezahlte Gebühren in voller Höhe erstattet. Weitergehende Ansprüche an den Veranstalter sind ausgeschlossen.

Veranstalter

[04.09.2014]

Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) e.V.
Postfach 90 04 40
60444 Frankfurt/Main
Telefon: 0 69/79 17-533
Fax: 0 69/79 17-564
E-Mail: info@dgfett.de